Deinem tiefsten Schmerz nicht ins Auge zu sehen, ist wie sterben auf Raten

„Deinem tiefsten Schmerz nicht ins Auge zu sehen, ist wie sterben auf Raten,
denn er wird dich immer ausbremsen, immer,“

Gabriela Linshalm

 

Heute möchte ich eine sehr persönliche, tiefgehende, schmerzhafte und befreiende Erkenntnis mit dir teilen, denn vielleicht kennst du jemanden, dem du damit weiterhelfen kannst.

Eine Mutgeschichte – nur für dich und all die anderen, die sie lesen

Warum kann ich nicht ungehemmt tanzen, mich einfach führen und fallen lassen?
Warum brauche ich auch da die Sicherheit, zu wissen, was als nächstes kommt und kippe verzweifelt in die totale Unsicherheit,
wenn ich es nicht weiß?

Was bedeutet diese Erkenntnis für alle anderen Bereiche meines Lebens?

Kennst du diese tiefsitzenden Schmerzen,

diese unterdrückte Wut,
all die ungeweinten Tränen,
die
nicht genutzten Chancen,

die dich immer wieder aufs Neue ausbremsen, immer und überall, sei es in Beziehungen, im Job, beim Sex, beim Tanzen, im Businessaufbau, ganz egal in welchem Bereich?

Kennst du das Gefühl am liebsten platzen zu wollen, doch du weißt gar nicht wie du an den Kern des Schmerzes kommen sollst, selbst wenn du es wolltest (denn meist vermeiden wir ihn ja, statt ihm den heilsamen Raum zu geben)?

Frag das Universum, es antwortet immer!

Lass mich ein wenig ausholen, damit du verstehst, worauf ich hinaus will.

Ich habe mir jahrelang nicht erlaubt, wieder zu tanzen.

Meine Lieblingsausrede war: „Ich bin zu dick“, selbst als ich 12 kg abgenommen hatte.
Ich hatte mich von meiner größten Freude, meiner tiefsten Seelenessenz abgeschnitten und sie mir nicht mehr erlaubt.

Warum?

Ich wusste es bis heute nicht.
Doch heute brachen sich all die Tränen Bahn, die ich nicht zugelassen hatte,
all der Schmerz über nicht genutzte Chancen, über nicht gelebtes Leben, über nicht genossenen Freuden,
über all die Zurückhaltung und Vorsicht, die mir meine Lebendigkeit gestohlen haben.

Unerwartet.
Segensreich.
Befreiend.

Tanzen ist für mich eines der größten Lehrmeister.

Ausgerechnet während Covid, also da, wo es unmöglich war, ging ich in die Erlaubnis, zu tanzen.
Und ja, ich habe einen wundervollen Tanzpartner gefunden, der mich fordert, fördert und versteht, als ob wir uns ewig kennen würden.
Er tanzt hervorragend, immer voll Spaß, voll Lebensfreude, ungehemmt und es sieht einfach nur großartig aus.

ICH WILL auch und es ging nie.

Ich vertraue ihm blind und konnte meine Unsicherheit bis heute nicht ablegen. Immer wenn eine unbekannte Figur kam, blieb ich stehen, statt einfach mit zu fließen. Mit einem anderen Mann tanzen, wo ich gar nicht weiß, was auf mich zukommt – Panik.
Freestyle – keine Chance.

„Trau dich – du kannst es“, sagte gestern ein unbekannter Tänzer zu mir und ich war verzweifelt.

Immer wieder diese ungreifbare Bremse, die ich so gut kenne, in allen Bereichen.
Immer auf der Hut.
Immer vorsichtig und ängstlich wie ein Karnickel im Bau.
Sogar beim Tanzen.

Angst etwas falsch zu machen, egal wie sehr mir andere beteuern, dass ich eh super bin.

Und heute fiel der Groschen und die Tränen liefen.

Die Flasche Wein ist leer und mein Bruder und ich schauen uns an: „Was wird jetzt passieren? Schläft er ein oder wen von uns beiden trifft sein unbändiger Zorn?“

Immer auf der Hut, von Kindesbeinen an.
Immer vorher erraten, was kommen könnte und was die beste Taktik ist, um IHN zu besänftigen.
Aussichtslos oft.

So aussichtslos wie sein Wunsch nach Frieden und nach dem Ende der quälenden Albträume, die er Nacht für Nacht vom Krieg hatte. Dinge, die wir als Kinder nicht wussten und auch nicht verstanden hätten.

Vorsicht. Das Leben ist gefährlich.
Sei auf der Hut. Immer.

Tanzen.

Die nächste unbekannte Figur….

Der gebrochene Bann

Wie sehr habe ich mich nach dieser Erlösung, der Erkenntnis dieses Zusammenhanges gesehnt?
Wie sehr hat mich dieses auf der Hut sein, mich dem Fluss des Lebens nie ganz hingeben können, gebremst?
Wie viele Jahrzehnte habe ich den Deckel auf mein Licht, mein Können, meine Freude gehalten, aus Angst, etwas falsch zu machen?

Kontrolle aufgeben

Es ging und geht immer um Kontrolle.
Es gibt Dinge, die wir einfach nicht unter Kontrolle haben und nie haben werden.

Was in der Welt geschieht, was Politiker entscheiden, ob eine Umweltkatastrophe passiert, ob ein geliebter Mensch stirbt, das und noch viel mehr, haben wir einfach nicht unter Kontrolle.

Das Leben ist immer für uns, immer, auch wenn die Wege und Situationen erstmal sehr unangenehm sind. Jenseits der Kontrolle wohnt das wahre Leben, das Abenteuer und viele, viele Wunder.

„Ich möchte endlich strahlen, bevor es zu spät ist“, sagte mir letztens eine Kundin.

DAS,
genau DAS ist die tiefe, tiefe Sehnsucht in uns allen
und genau DARUM geht es im Leben, in deinem Leben – Strahlen, denn dafür bist du da.

STAND UP – geh für deine Träume, denn das Leben wartet nicht…

Denk immer daran: „Es gibt einen sehr guten Grund, warum du hier auf Erden bist und der wartet darauf, gelebt zu werden – von dir“
Hinter unseren größten Ängsten und Widerständen, wohnt das größte Geschenk. Wir müssen nur offen und mutig genug sein, es zu erkennen und auszupacken und manchmal dauert es ein wenig länger als uns lieb ist, bis wir es erkennen.

Danke für´s bisher lesen und ich wünsche mir von Herzen, dass auch du deine Geschenke hinter so manchen Herausforderungen erkennen und empfangen kannst und wenn du magst, hinterlasse mir gerne einen Kommentar unter diesem Blog. Ich freue mich mega drüber,

Deine Gabriela Linshalm

 

12 Gedanken zu „Deinem tiefsten Schmerz nicht ins Auge zu sehen, ist wie sterben auf Raten

  1. Liebe Gabriela, danke, dass Du so offen über diese so schmerzhafte Erfahrubg erzählst! Icv bin. sehr berührt. Alles Liebe Dir, Isabella

  2. Liebe Gabriele, das ist ein toller Artikel! Was du angedeutet hast, ist u geheuerlich. Wie schön, dass eine solche Erfahrung dir aus diesem Sumpf heraus hilft! Toll, dass wir Leser das miterleben dürfen! Alles Liebe, Annette

  3. Liebe Gabriela,
    Beeindruckend, wie du hier den Zusammenhang finden und auflösen konntest. Leider bleibt uns das oft verborgen. Ich glaube, nir ist gar nicht bewusst, dass mich was bremst. Lebe ich wirklich meinen Seelenplan? Ich weiß es nicht. Ich mache, was ich kann und mag. Aber ich weiß nicht, ob es DAS ist.
    Liebe Grüße Celine

    1. Liebe Celine,
      solange dir dein Leben Spaß und Freude macht, ist alles gut. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie du dir das denkst und wünscht, dann solltest du genau hinschauen.
      Glg und viel Spaß und Erfolg

  4. Liebe Gabriela.
    WOW! Ich finde faszinierend wieviele Facetten des Lebens du in deinem Artikel beschreibst. Eine berührende Erzählung über verschiedene Aspekte des Tanzes mit dem Schmerz.
    Vielen Dank, dass du diese persönliche Geschichte mit uns teilst.

    Liebe Grüße zu dir, Massama

  5. Gebannt, bin ich auch beim Lesen deiner Zeilen, von Anfang bis zum Ende. Danke für den Mut, deine Geschichte zu teilen, der Mut das du dem Faden gefolgt bist, macht auch mir Mut. Ich begebe mich auf die Suche nach. meiner Geschichte.

  6. Ja, manchmal dauert es etwas länger. Das macht nichts. Umso schöner, wenn wir dieses wertvolle Geschenk auspacken können, unsere Bremsen lösen und unser Strahlen finden. Dann, wenn wir bereit dazu sind. Danke fürs Teilen deiner berührenden Geschichte!

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